Mit dem Rücke-Pferd in den Wald

Artikel aus der Nassauischen Neuen Presse vom 20.02.2015

Mit dem Rückepferd in den Wald – vor drei Jahrzehnten war das selbstverständlich. Heute gibt es diese Arbeitsweise auch noch, zumindest manchmal.

Mit dem Rückepferd in den Wald
Thomas Sänger arbeitet mit Kaltblüter Henry im Eisenbacher Wald. Foto: Klöppel

Selters-Eisenbach. Vor 30 Jahren gehörten Holzrücke-Pferde noch in vielen heimischen Wäldern zur alltäglichen Erscheinung. Danach wurden sie immer mehr von Traktoren, Rückemaschinen und modernster Erntetechnik verdrängt. „Und dies vor allem aus Kostengründen, wie man weiß, obwohl der Pferdeeinsatz zweifellos umwelt- und naturschonender ist“, wie Frank Zabel vom Forstservice Taunus berichtet, der den Selterser Gemeindewald betreut. Doch bei manchen Holzernte-Einsätzen könne der kombinierte Einsatz von Pferd und Rückemaschine immer noch sinnvoll sein, wie aktuell im Bereich „Haag“ in Eisenbach. Dort findet derzeit in der Abteilung 301 der kombinierte Einsatz von Pferd und Rückemaschinen statt. Auf dem tiefgründigen, frischen und lößhaltigen Boden könnten, so der Revierleiter, Rückeschäden minimiert und der Baumbestand geschont werden. Zabel bedauert es, dass die traditionelle Holzrückung mit dem Kaltblut in der modernen Forstwirtschaft derzeit nur noch einen untergeordneten Stellenwert habe. Gründe liegen seinen Angaben nach insbesondere in der wesentlich geringeren Leistungsfähigkeit (Lieferverträge sind zeitgerecht einzuhalten), in der Spezialisierung auf besondere Sortimente (starkes Stammholz lässt sich ausschließlich maschinell kostendeckend rücken) und in den höheren Kosten für die Rückearbeiten.

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