Wie schon der Opa: Mit zwei PS durch den Florstädter Stadtwald

Artikel aus der Gießener Allgemeine  vom 30.01.2010

Florstadt (sl). »Wir werden bei Holzrücken näher zusammenrücken, die Kooperation wird ganz bestimmt zunehmen«, sagt Werner Schaaf vom Forstamt Nidda. Er spricht von der Zusammenarbeit mit Ralf Zauner, der derzeit mit seinen zwei Kaltblutpferden beim Holzrücken (dem Ziehen gefällter Bäume) im Nieder-Florstädter Stadtwald zugange ist.

Im Schongang durch den Wald: Ralf Zauner mit seinen beiden Kaltblütern beim Holzrücken im Florstädter Forst oberhalb des Sportplatzes. (Foto: Lutz)
Im Schongang durch den Wald: Ralf Zauner mit seinen beiden Kaltblütern beim Holzrücken im Florstädter Forst oberhalb des Sportplatzes. (Foto: Lutz)

Die Vorteile der Pferde gegenüber schweren Maschinen will man sich beim Forstamt Nidda künftig wieder stärker zunutze machen. Im Beisein von Revierförster Werner Uhrig und Florstadts Umweltberater Alfred Schlosser demonstrierte Zauner die traditionelle Arbeit mit den Pferden, die bis in die 60er Jahre in den heimischen Wäldern gang und gäbe war. Damals gab es in Nieder-Florstadt zwei Holzrücker, die mit ihren Vierbeinern im Einsatz waren: Heinrich Diefenbach und Richard Koch, Zauners Großvater. Die Vorteile liegen auf der Hand: Bodenverdichtungen und Waldschäden fielen mit nur zwei Pferdestärken wesentlich geringer aus als beim Maschineneinsatz. »Wenn ein Pferd sechs Stunden täglich arbeitet«, rechnet Zauner vor, »wäre das vergleichbar mit einem Dieselverbrauch von 30 Litern. Bei 200 Arbeitstagen im Jahr summiert sich das auf 6000 Liter Diesel.« Gehe man von 15 Jahren Arbeitseinsatz aus, komme man auf die stattliche Summe von 90 000 Litern eingespartem Kraftstoff.

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